Die Weimarer Republik (1919-1933)
Einführung
- Zeitraum: 1919-1933
- Herausforderungen: Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs, Wirtschaftskrise, politischer Terror, mangelndes Vertrauen in die Demokratie
- Scheitern nach 14 Jahren
Novemberrevolution 1918
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- November 1918: Kieler Matrosen verweigern Angriffsbefehl → landesweite Revolution
- Arbeiter- und Soldatenräte in vielen Städten
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- November 1918: Abdankung von Kaiser Wilhelm II.
- Philipp Scheidemann ruft die parlamentarische Republik aus
- Karl Liebknecht proklamiert die sozialistische Republik
- Machtkampf zwischen gemäßigtem (Scheidemann) und radikalem Lager (Liebknecht)
- Januar 1919: Gründung der parlamentarischen Republik
Weimarer Verfassung
- Verabschiedung: 31. Juli 1919
- Freiheits- und Grundrechte, inspiriert von der Revolution 1848/49
- Kombination aus präsidialem Prinzip und repräsentativer, direkter Demokratie
- Reichstag kontrolliert die Regierung, kann sie per Misstrauensvotum abwählen
- Reichspräsident („Ersatzkaiser“) mit starker Macht
- Artikel 48: Möglichkeit, Grundrechte außer Kraft zu setzen
Krisenjahre 1919-1923
- Belastung durch Versailler Vertrag: Entmilitarisierung, hohe Reparationszahlungen
- Putschversuche von links und rechts
- Januar 1919: Niederschlagung des Spartakusaufstands durch Freikorps
- März 1920: Scheitern des Kapp-Lüttwitz-Putsches
- 1923: Hyperinflation durch nicht zahlbare Reparationen und Ruhrbesetzung
- November 1923: Scheitern des Hitler-Ludendorff-Putsches
- Stabilisierung ab 1924 durch Währungsreform und Dawes-Plan
Außenpolitik
- Internationale Isolation durch Versailler Vertrag
- Gustav Stresemanns Politik der Aussöhnung und Verständigung
- 1924: Einigung über Reparationszahlungen
- Dawes-Plan unterstützt deutsche Wirtschaft
- 1925: Locarno-Verträge → Anerkennung der Westgrenze
- 1926: Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund
Endphase der Weimarer Republik (ab 1929)
- Weltwirtschaftskrise 1929: Zusammenbruch von Industrie, Banken und Handel
- Massenarbeitslosigkeit führt zu politischer Krise
- 1930: Bruch der großen Koalition, keine regierungsfähigen Mehrheiten
- Reichspräsident Hindenburg regiert per Notverordnungsrecht mit Präsidialkabinetten
- NSDAP gewinnt an Einfluss und wird 1932 stärkste Kraft
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- Januar 1933: Hitler wird Reichskanzler, Beginn des Nationalsozialismus
Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik
- Folgen des verlorenen Weltkriegs, Versailler Vertrag, Wirtschaftskrise
- Bedrohung durch Putschversuche von links und rechts
- Antidemokratische Einstellung von Reichswehr, Polizei und Justiz
- Notverordnungsrecht ermöglicht leichtes Aussetzen von Grundrechten
- Präsidialkabinette regieren ohne Vertrauen des Reichstags
- Propaganda der Dolchstoßlegende fördert NSDAP-Wahlerfolge
- 1933: Ende der Republik und Beginn des Nationalsozialismus
Diese Notizen geben einen Überblick über die wesentlichen Aspekte und Ereignisse der Weimarer Republik.