Lach-und Sprachgeschichten. Heute die erste Lautverschiebung. Und auch ein bisschen Latein und Altgriechisch. Hallo. Schauen wir uns mal das Wort für Vater in einigen der romanischen Sprachen an.
Italienisch padre, Spanisch padre, Französisch père. Das klingt ja alles irgendwie ähnlich. Und das ist kein Zufall.
Denn alle romanischen Sprachen haben einen gemeinsamen Vorfahren, nämlich das Lateinische. Dort heißt das Wort für Vater Pater. Wie sieht es in den germanischen Sprachen aus?
Deutsch Vater, Englisch Father, Niederländisch Vader. Klingt auch alles sehr ähnlich. Und natürlich ist auch das kein Zufall, denn auch die ganzen germanischen Sprachen gehen auf einen gemeinsamen Vorläufer zurück.
Das Urgermanische. Leider hatten die Germanen es im Gegensatz zu den Römern nicht so mit der Schrift, weshalb wir aus der Zeit, in der das Urgermanische gesprochen wurde, keine schriftlichen Zeugnisse mehr finden. haben. Dennoch können Linguisten anhand der Folgesprachen diese Ursprache ein Stück weit rekonstruieren. Das urgemanische Wort für Vater lautete demnach wahrscheinlich Father.
Dieser Asterisk wird übrigens auch als kleines Sternchen bezeichnet und zeigt an, dass es sich um eine rekonstruierte Form handelt. Die germanischen Sprachen lassen sich einteilen in die westgermanischen Sprachen. Dazu gehören zum Beispiel Deutsch, Englisch, Niederländisch, Afrikaans, Jiddisch und Friesisch. Die nordgermanischen Sprachen, zum Beispiel Schwedisch, Dänisch, Isländisch, Faröisch und Norwegisch, sowie die ostgermanischen Sprachen.
Die ostgermanischen Sprachen sind alle ausgestorben. Die bestüberlieferte und daher für uns wichtigste ist das gotische. Zumal das Gotische ziemlich alt ist und daher noch viele Ähnlichkeiten mit dem Urgermanischen hat. Wenn wir die germanischen Sprachen jetzt mit den romanischen Sprachen vergleichen, sehen wir schnell, dass das Wort für Vater hier auch überall sehr ähnlich klingt. Wir können auch andere Sprachen hinzuziehen.
Altgriechisch Pater, Sanskrit Pitar. Sanskrit ist eine altindische Sprache, die in der klassischen indischen Literatur verwendet wird und in Indien in etwa die gleiche Rolle spielt wie Latein in Europa. Jetzt könnte man meinen, dass die Ähnlichkeiten in all diesen Sprachen durch Entlehnungen entstanden sind. Dem ist jedoch nicht so.
Wenn wir noch weiter in der Zeit zurückgehen, zeigt sich, dass alle diese Sprachen erneut auf einen gemeinsamen Vorläufer zurückgehen, das Ur-Indogermanische. Wann genau diese Ursprache gesprochen wurde, lässt sich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Die Quellen, die ich benutze, sprechen manchmal von 6000 v. Chr., manchmal von 3000 v. Chr., wahrscheinlich irgendwas dazwischen. Wie auch immer, schriftliche Zeugnisse aus dieser Zeit besetzen wir nicht, weshalb hier wieder rekonstruiert werden muss.
Das urindo-germanische Wort für Vater hieß wahrscheinlich Beder. Auffällig ist an dieser Stelle jedenfalls, und das können wir uns schon einmal merken, dass dem P der nicht-germanischen Sprachen hier stets ein germanisches F entspricht. Es stammen noch viele weitere Sprachen von dieser gemeinsamen Ursprache ab, die somit alle Teil der indogermanischen Sprachfamilie sind.
So zum Beispiel das Persische, das wie auch das Sanskrit zum Unterzweig der indo-iranischen Sprachen gehört, die ausgestorbenen anatolischen Sprachen mit dem Hethitischen als ihrem wichtigsten Vertreter. Das Hethitische ist übrigens auch die älteste indogermanische Sprache überhaupt, von der wir schriftliche Zeugnisse haben. Außerdem gehören dazu die keltischen Sprachen, zum Beispiel irisch, walisisch und schottisch-gärlisch, sowie die slavischen Sprachen. also zum Beispiel Russisch, Tschechisch und Polnisch. Neben den hier gezeigten Sprachen gehören noch viele weitere zur indogermanischen Sprachfamilie, die wir aus Platzgründen hier aber nicht zeigen können.
Wir freuen uns an der Stelle jedenfalls über die Erkenntnis, dass alle indogermanischen Sprachen, wenn wir nur weit genug in der Zeit zurückreisen, ursprünglich eine gemeinsame Sprache waren. Verschiedene Dialekte dieser Ursprache haben sich im Laufe der Zeit immer weiter auseinanderentwickelt und wurden irgendwann zu eigenständigen Sprachen. Wobei die Ansicht einer wirklich einheitlichen Grundsprache wohl ein bisschen optimistisch ist. Höchstwahrscheinlich gab es im Urindogermanischen schon immer Dialekte oder auch andere Varietäten, aber man konnte sich wohl gegenseitig verstehen.
Der Begriff Indogermanisch wird häufig auch mit der Bezeichnung Indoeuropäisch weitestgehend synonym wiedergegeben. Jedoch muss hierbei beachtet werden, dass nicht alle Sprachen, die heute in Europa gesprochen werden, auch indogermanischen Ursprungs sind. Diese fünf sind es nämlich nicht.
Baskisch, Ungarisch, Finnisch, Türkisch und Estnisch, kurz Bufde. Heute wollen wir uns jedenfalls einen kleinen Ausschnitt des urindogermanischen Phonemeninventars anschauen. und wie sich dieses in einigen Folgesprachen weiterentwickelt hat.
Und zwar wollen wir uns mit einigen Konsonanten des Ur-Indogermanischen beschäftigen. Konsonanten können grundsätzlich auf dreierlei Weise beschrieben werden. Stimmtonbeteiligung, Artikulationsort und Artikulationsart. Zunächst können wir festhalten, dass die überwiegende Mehrheit an Sprachlauten weltweit, sowohl Vokale als auch Konsonanten, durch ein Ausströmen der Atemluft gebildet wird.
Diesen Luftstrom bezeichnet man dann auch als pulmonal und aggressiv. Pulmonal kommt vom lateinischen pulmo, das heißt Lunge, und aggressiv kommt vom lateinischen egradi, was so viel heißt wie hinausgehen. Es handelt sich also um Luft, die von der Lunge kommt und nach außen strömt.
Bei Vokalen kann die Atemluft weitgehend ungehindert nach außen strömen. Bei Konsonanten bilden wir ein Hindernis. Auf welche Art und Weise der Luftstrom behindert wird, geben wir mit der Artikulationsart an.
Wichtig sind für uns die Art und Weise, wie die Luftstrombehinderung stattfindet. uns heute Plosive und Frikative. Schauen wir uns zunächst nur die Plosive an.
Plosive werden auch als Verschlusslaute bezeichnet und beschreiben eine Art von Sprachlaut, bei denen wir einen kompletten Verschluss bilden und diesen durch die ausströmende Luft schlagartig öffnen, so dass, wie der Name schon sagt, eine kleine Explosion entsteht. Zum Beispiel P. Als nächstes kommt der Artikulationsort, der wird häufig auch als Artikulationsstelle bezeichnet, weil Ort und Art ja schon ziemlich ähnlich klingen. Hier geht es jedenfalls darum, wo wir ein Hindernis für den Luftstrom erzeugen.
Im Falle von P wären das die beiden Lippen, deswegen bilabial. Und schließlich haben wir noch die Stimmtonbeteiligung, die gibt an, ob unsere Stimmbänder involviert sind oder nicht. Das P. ist stimmlos, das B stimmenhaft.
Das können wir ganz leicht überprüfen, indem wir uns an die Kehle fassen. Beim B vibrieren die Stimmbänder, beim P vibriert gar nichts. Zusammenfassend können wir den Laut P, also einen stimmlosen bilabialen Plosiv nennen. Doch schauen wir uns jetzt mal endlich das U-Endogemanische an, beziehungsweise welche Plosive es hatte.
Die anderen Laute lassen wir erstmal raus. Hier gab es die Laute p, t, k und q. Dieses kleine w bedeutet einfach nur, dass der Laut mit gerundeten Lippen gesprochen wird. p, t, k und q sind also allesamt Plosive, und zwar stimmlose Plosive.
Und was auch ganz bemerkenswert ist, die waren nicht aspiriert, das heißt nicht behaucht. Oder es war bei der Aussprache vielleicht einfach egal, ob die aspiriert waren oder nicht. Es gab zumindest keinen Bedeutungsunterschied.
Die Sache mit der Behauchung kennt vielleicht der eine oder andere aus dem französischen Unterricht, wo man als Deutscher häufig dazu neigt, zum Beispiel das französische Wort für Vater typisch deutsch mit aspiriertem auszusprechen. Père. Der gemeine Franzose aspirierte jedoch nicht und es heißt Bère. Zurück zum Ur-Indo-Germanischen. Neben p, d, g und q gab es noch die stimmhaften Pendants dazu, also b, d, g und g.
Und dann gab es diese stimmhaften Plosive noch einmal, jetzt jedoch behaucht. b, d, g, g. Es ist jedenfalls sehr auffällig für eine Sprache, zwar behauchte, stimmhafte Plosive zu haben, jedoch keine behauchten Stimmlosen.
Das dachten sich wohl auch die frühen Germanen und ebneten durch ihre stimmlosen Aspirationseskapaden den Weg für die erste Lautverschiebung. Wobei das natürlich keine bewusste Entscheidung war, die haben sich nicht eines Tages ans Lagerfeuer gesetzt und einen ältesten Rat einberufen und beschlossen, dass man als guter Germane seine stimmlosen Verschlusslaute von nun an bitte behauchen möge. Ne, sowas natürlich nicht. Solche sprachlichen Entwicklungen vollziehen sich meistens sehr schleichend und... unterbewusst.
Doch was ist eigentlich die erste Lautverschiebung? Die erste Lautverschiebung bezeichnet einen systematischen Lautwandel, bei dem sich das Urgermanische aus dem Urindogermanischen herauskristallisiert und somit von allen anderen indogermanischen Sprachen abgespalten hat. Weitere Namen für die erste Lautverschiebung sind Germanische Lautverschiebung oder im Englischen auch Grimms Law.
Jakob Grimm hatte das Phänomen 1822 nämlich in seiner deutschen Grammatik ausformuliert, auch wenn er nicht der Erste war, der diese Beobachtung gemacht hatte. Was wohl die wenigsten wissen, die Brüder Grimm waren in erster Linie keine Märchenonkel, sondern Literatur-und Sprachwissenschaftler. Doch was genau ist bei der ersten Lautverschiebung passiert?
Nun, wenn wir bei unserer Übersicht bleiben, eigentlich nur ein Ruck nach links. Wie bereits angedeutet haben die frühen Germanen irgendwann wohl angefangen, die stimmlosen Plosive allesamt zu aspirieren. Aus P wurde also P.
Wenn wir es mit der Aspiration übertreiben, kann es passieren, dass wir den Plosiventeil unseres Lautes gar nicht mehr produzieren, sondern nur noch die Behauchung P. Bei diesem Laut, der im IPA mit dem griechischen Buchstaben Phi dargestellt wird, pusten wir Luft durch unsere beiden Lippen. Wenn wir den P-Laut jetzt mal mit diesem F-Laut vergleichen, stellen wir fest, dass die Stimmtonbeteiligung gleich bleibt, die sind nämlich beide stimmlos, der Artikulationsort auch, nämlich bilabial. Die Artikulationsart ist jedoch eine andere.
Beim P bilden wir einen kompletten Verschluss, den wir schlagartig lösen. Beim F bilden wir nur einen teilweisen Verschluss, durch den die Luft kontinuierlich strömen kann. Solche Laute bezeichnen wir als Reibelaute oder auch Frikative.
Dieser stimmlose bilabiale Frikativ ist jedoch nur eine Zwischenstation. Später ändert sich dann auch der Artikulationsort ein wenig, nämlich von bilabial, also mit beiden Lippen, zu labiodental, also mit Lippe und Zähnen. Ganz ähnlich verändert sich dann auch zum stimmlosen Dentalen Frikativ also wie im Englischen das TH wie zum Beispiel bei hier übrigens dargestellt durch den Buchstaben Thorn, der zum Beispiel im Altenglischen und Altnordischen genau für diesen Laut verwendet wurde und wurde zum velaren Frikativ und zu mit Lippenrundung natürlich auch.
Jedoch bleibt es nicht dabei. Die unbehauchten, stimmhaften Plosive wollen nicht zurückgelassen werden, rücken daher einfach ein Stück auf und digitieren zu den stimmlosen Plosiven ein büt-te-ke-quö. Und auch die behauchten, stimmhaften Plosive wollen nicht einsam in der Ecke verenden, tun es den anderen Lauten also gleich und rutschen ein Stück nach links. Dabei betreten sie zunächst ein Zwischenstadium. Sie werden nämlich erstmal zu den stimmhaften, frikativen, bilabialen V-Dental.
Also einfach der stimmhafte TH-Laut wie im englischen The. Vela-R und Labiovela wieder mit gerundeten Lippen RRR Ein wenig später werden sie dann aber schon zu den unbehauchten, stimmhaften Plosiven B, D, G und GW Im Endeffekt haben sie also einfach ihre Behauchung aufgegeben, um die Lücke zu füllen. Möglicherweise haben die ganzen Lautverschiebungen auch rechts begonnen, dass also nicht die Stimmlosenplosive erstmal zu Frikativen wurden und dann alles hinter sich hergezogen haben.
sondern dass die behauchten Stimmen Haftenplosive erstmal zu Bödegegw wurden und dann alles ein Stück nach links geschoben haben. Das ist letztendlich aber eigentlich egal, weil es aufs Gleiche hinausläuft. Zusammenfassend kann man sagen, dass die indogermanische Opposition zwischen behaucht und unbehaucht im Germanischen ersetzt wurde durch die Opposition Plosiv-Frikativ.
Das klingt ja alles schön und gut, so richtig spannend wird es aber erst, wenn wir uns ein paar Beispiele anschauen. Deshalb werden wir dies nun tun. Fangen wir an mit den stimmlosen Plosiven p, t, g. Die Labiovelare, also die mit dem kleinen w, die mit der Lippenrundung, die lassen wir erstmal weg, weil die sich zum Germanischen ganz ähnlich verhalten haben wie die normalen Velare, nur eben einmal mit und einmal ohne Lippenrundung.
Die laute p, t und g werden übrigens auch als Tenuis bezeichnet. Im Singular ist es die Tenuis, das ist ein Femininum. Und es geht aus Lateinische zurück.
Tenuis heißt so viel wie die Dünne. Wie so häufig gilt auch hier, wer Latein kann, ist klar im Vorteil. So, machen wir hier mal ein paar bunte Pfeile hin.
Rot steht für nicht-germanische Sprachen, die haben die erste Lautverschiebung also nicht mitgemacht. Grün steht für germanische Sprachen, die haben die erste Lautverschiebung also mitgemacht. Das indogermanische p blieb in den nichtgermanischen Sprachen, also ein p.
In den germanischen wurde es zu einem f. Machen wir das mal am Wort für Vater. Unverschoben ist es im lateinischen pater, im altgriechischen pater und im altindischen pitar. Wichtig zu beachten ist auch, dass das altgriechische und das alt... indische Wort für Vater auf der zweiten Silbe betont werden, ganz genauso wie es noch im Urindogermanischen der Fall war, Stichwort Wernersches Gesetz.
Das schauen wir uns aber ein anderes Mal an. Aus dem P wurde in den germanischen Sprachen jedenfalls ein F, deswegen haben wir im Althochdeutschen Vater, im Neuhochdeutschen Vater, auch wenn wir es mit einem V schreiben, wir sprechen es mit einem F und im Englischen haben wir Vater. Weiter geht's mit dem indogermanischen T.
In den nichtgermanischen Sprachen wurde der Laut einfach übernommen. In den germanischen Sprachen wurde daraus ein F. Das Wort für drei heißt im Lateinischen dann etwa Tres, im Altgriechischen Tres und im Altindischen Trajach. Sofern man das altindische Wort wirklich so ausspricht, ich kann jedenfalls kein Altindisch. Noch nicht.
Im Germanischen haben wir zum Beispiel im Althochdeutschen 3. Im früheren Althochdeutschen, da hatten wir auch noch diesen TH-Laut. Im späteren Althochdeutschen wurde daraus ein D. Deswegen haben wir heute auch 3. Klammern wir das mal ein.
Das ist nämlich ein Ergebnis der zweiten Lautverschiebung, dieses D. Das machen wir vielleicht das nächste Mal. Ich kann aber schon mal so viel verraten, dass es die zweite Lautverschiebung nur im Hochdeutschen gab.
Genau deshalb haben wir im Englischen noch häufig den älteren germanischen Konsonantenbestand, wie zum Beispiel das th in three. Und dann haben wir noch das indogermanische g. In den nichtgermanischen Sprachen blieb es ein g. In den germanischen Sprachen wurde es zum ch. Nehmen wir mal das Wort für Hund.
Im Lateinischen haben wir kannis. Im Altgriechischen kion. Da kommt übrigens auch der Zyniker her, der benimmt sich nämlich hündisch.
Im Germanischen wurde aus dem K ein H, wenn dieser Laut im Silbenansatz bzw. Onset stand. Das heißt, am Anfang einer Silbe wurde daraus später ein ganz gewöhnliches H, ein ganz gewöhnlicher Hauchlaut. Deswegen haben wir im Althochdeutschen den Hund, im Neuhochdeutschen ein bisschen anders geschrieben den Hund und im Englischen den Hound. So, als nächstes kommen die Stimmhaftenplosive B, D und G.
Die werden übrigens auch als Medie bezeichnet. Im Singular ist es die Media. Das kommt vom Lateinischen und heißt so viel wie die Mittlere. Aus dem Indogermanischen B wurde im Germanischen also ein P.
In den nichtgermanischen Sprachen blieb es ein B. Hier haben wir mal das Litauische. Das ist eine B. baltische Sprache und gehört damit auch zu den indogermanischen Sprachen.
Dubus heißt tief, ich hoffe ich spreche das richtig aus. Und hier mal verschoben im Englischen deep. Im Neuhochdeutschen haben wir tief, das klammere ich auch mal ein, weil es wieder ein Produkt der zweiten Lautverschiebung ist, aber dieses pfff, das geht auch auf ein germanisches ppp zurück. Dann haben wir das indogermanische d, nehmen wir mal das Wort für zehn.
Im Lateinischen haben wir Dickem, im Altgriechischen Dicker und verschoben wurde es in den germanischen Sprachen zu T, da haben wir im Englischen Ten. Und das Deutsche nehmen wir auch mal mit auf, wenn auch eingeklammert, wegen mal wieder der zweiten Lautverschiebung. Da haben wir im Althochdeutschen Zechan, im Neuhochdeutschen dann Zehn. Und dann haben wir noch das G, das in den germanischen Sprachen zum K wurde. Unverschoben, lateinisch gelu, der Frost.
Oder auch das Verb dazu, gelare, etwas gefrieren. Das Partizip Perfekt dazu wäre dann gelatus, also gefroren. Genau daraus wurde im Italienischen dann auch das Eis, gelato.
In den germanischen Sprachen haben wir dann ein K. Hier zum Beispiel im englischen cold, auch wenn wir das mit C schreiben, ist es ein K. Oder auch im Neuhochdeutschen kalt. Cold und kalt sind sprachhistorisch gesehen übrigens auch Partizipialbildungen, ganz ähnlich wie gelato und gelatus, die im Indogermanischen mit dem alten Suffix to gebildet wurden.
Kalt heißt eigentlich auch nur sowas wie gefroren. Das Verb dazu haben wir im modernen Englisch oder Deutsch nicht mehr. Im Altenglischen gibt es das aber noch, nämlich Cullern. Das heißt sowas wie erkalten oder abkühlen. Ganz ähnlich entstanden ist auch das Wort Alt.
Das heißt ursprünglich einfach nur genährt oder emporgewachsen. Vergleiche dazu auch das lateinische Altus, das Wort für hoch. Denn etwas, das emporgewachsen ist, das ist nun mal hoch.
Und Tod geht auch auf eine alte Partizipialbildung zurück, mit der Bedeutung gestorben. Doch genug der Abschweifungen. Wir schauen uns jetzt die Medias Pirate des Indogermanischen an. Die auszusprechen mir immer wieder eine große Freude bereitet. B-D-G Hier tauschen wir den roten Pfeil jetzt auch mal durch einen blauen aus, der fürs Lateinische steht.
Im Lateinischen gab es bei den Medias Pirate nämlich ein paar interessante Entwicklungen. Ganz im Gegensatz zum Germanischen, wo die letztendlich einfach nur ihre Behauchung aufgegeben haben. Im Germanischen wurde aus dem behauchten B laut, also ein ganz normales B.
Im Lateinischen jedoch, da wurde je nachdem wo der Laut stand, aus dem B ein F im Anlaut, also wenn es am Anfang des Wortes steht. Oder ein B im Inlaut, wenn es also mitten im Wort steht. Also im...
Im Neuhochdeutschen haben wir den Bruder und im Lateinischen dann den Frater. Im Lateinischen haben wir also das F in Frater, weil der B laut im Indogermanischen im Anlaut am Anfang des Wortes stand. Dann noch ein Beispiel, wo der behauchte B laut im Indogermanischen mitten im Wort stand, also im Inlaut.
Neuhochdeutsch Nebel und ein ganz normales B auch im Lateinischen. Nebula. Weil es so gut passt, nehmen wir gleich auch mal das altgriechische Wort für den Bruder auf.
Denn genauso wie im Lateinischen haben die alten Griechen die indogermanischen Tenues und Medie einfach übernommen. Dafür gab es bei den Medie Aspirate aber ein paar lustige Entwicklungen. Wenngleich sie im Altgriechischen doch weitaus weniger lustig waren als im Lateinischen. Denn das einzige, was im Altgriechischen aus den Medie Aspirate wurde, und ich meine auch wirklich das Altgriechische, war, dass sie ihre Stimmhaftigkeit aufgegeben haben.
Sie wurden also zu P, T und K. So lautet der Bruder im Altgriechischen Prater. Aus dem behauchten D des Indogermanischen wurde im Germanischen ein normaler D-Laut. Den haben wir noch im Englischen. Hier mal das Wort für Tür, Door.
Ja, und im Neuhochdeutschen haben wir die Tür, das klammern wir mal wieder ein, denn dieses T, das geht mal wieder auf die zweite Lautverschiebung zurück, das aus dem Germanischen D im Hochdeutschen ein T wurde. Im Lateinischen wurde aus dem D im Anlaut ein F und im Inlaut ein D. Das Wort für Tür ist im Lateinischen ja eigentlich Porta, aber es gibt auch andere Wörter, wie zum Beispiel Foris.
Das ist dann nämlich auch verwandt mit der Tür im Germanischen, im Hochdeutschen zum Beispiel. Mit langem I machen wir dann ein Adverb daraus, Foris. Das heißt dann sowas wie draußen, also vor der eigenen Haustür.
Damit ist dann auch das Forum verwandt, also der Marktplatz, weil der eben draußen ist. Und auch das Englische kennt einige Wörter, die mit diesem Forest verwandt sind. Die sind dann meistens übers Altfranzösische ins Englische entlehnt worden. Zum Beispiel gibt es den Forest, den Wald. Das bezieht sich wahrscheinlich auf die Bäume, die außerhalb sind.
Oder Foreign, fremd oder Foreigner, der Fremde. Ja, wenn jemand fremd ist, dann kommt er ja normalerweise von außerhalb meiner eigenen Haustür. Und hier auch wieder das altgriechische Wort. Wie auch schon zuvor hat der behauchte, stimmhafte Laut hier einfach seine Stimmhaftigkeit aufgegeben. Das heißt, wir haben dann die Thyrra für die Tür im Altgriechischen.
Und letztendlich haben wir dann noch das Indogermanische G. Im Germanischen wurde daraus ein ganz gewöhnliches G. Deswegen haben wir da im Neuhochdeutschen den Gast und den Garten. Und im Lateinischen wird aus dem G ein H.
Das heißt, wir haben dann den Hostis. Ja, Hostis ist eigentlich der Feind oder auch der Fremde. Ja, das kommt ja durchaus mal vor, dass sich ein Gast ein wenig feindselig verhält. Und der Garten ist im Lateinischen der Hortus.
Das haben wir als Lehnwort auch im Deutschen Horticultur. Das ist dann der Gartenbau. Und hier haben wir noch das Verwandte als griechische Wort. Da wurde G zu K.
Also haben wir den Cortus. Juhu! Schauen wir uns jetzt noch ein paar Ausnahmen zur ersten Lautverschiebung an.
Das sind eigentlich nur zwei Stück, wenn wir das Wernische Gesetz erstmal außen vor lassen. Und die sind eigentlich auch ganz einfach. Bei der ersten geht es darum, wenn wir im Indogermanischen einen Plosiv haben, einen stimmlosen Plosiv, und diesem ein S vorausgeht, dann wird der Plosiv nicht zum Frikativ verschoben. Der bleibt einfach ein Plosiv.
Da können wir mal vergleichen. Das lateinische Wort für Speien heißt Sbure. Da wird ja ohnehin nichts verschoben. Und im Althochdeutschen heißt es Spiwan. Da wird ausnahmsweise auch nichts verschoben, weil eben dieses S vorausgeht.
So, und die zweite Ausnahme betrifft ein Aufeinandertreffen von einem stimmlosen Plosiv und einem T im Indogermanischen. Da wird auch nur der... Erste Plosiv verschoben zu einem Frikativ, das T bleibt einfach ein T. So hier zum Beispiel im Lateinischen haben wir OCTO. Im Germanischen wird nur das K zu CH verschoben, das T bleibt Plosiv.
Deswegen heißt es im Neuhochdeutschen auch ACHT. Und ganz ähnlich NOX NOCTIS, die Nacht. NOCT ist der Stamm. Im Neuhochdeutschen haben wir dann die Nacht.
Okay, hier habe ich euch nochmal eine kleine Übersicht zusammengestellt, aus der hervorgeht, wie sich die indogermanischen Plosive jeweils in den Folgesprachen hier Altgriechisch, Latein und Germanisch weiterentwickelt haben. Altgriechisch habe ich mal mit aufgenommen, weil das ganz ähnlich ist wie im Lateinischen, dass aus den stimmlosen Plosiven und aus den unbehauchten, stimmhaften Plosiven nichts geworden ist und einfach übernommen worden. Aus den behauchten, stimmhaften Plosiven, da ist im Lateinischen und im Altgriechischen aber was geworden.
Im Altgriechischen wurden die einfach stimmlos, also aus b, d, g wurde p, t und k. Ja, und im Lateinischen hatten wir ja vorher schon mal drüber gesprochen. B wurde im Anlaut zu f, im Inner zu b, d im Anlaut zu f, im Inner zu d und g wurde zu h. Unter die Stimmlosenplosive des Altgriechischen habe ich auch mal die griechischen Buchstaben hinzugefügt, um zu zeigen, dass die Aussprache, wie man sie heute in der Schule lernt, nicht der klassischen Aussprache entspricht.
Im Altgriechischen, da standen die Buchstaben Pi, Tau und Kappa, nämlich für die unbehauchten Stimmlosenplosive P, D und K. Das was wir heute Phi, Theta und und Chi nennen. Eigentlich müsste man konsequenterweise ja auch Theta sagen, wenn man in der Schule so auf Frikative abfährt.
Macht man aber wahrscheinlich deswegen nicht, weil es dieses Th im deutschen Phonemeninventar nicht gibt. Diese griechischen Buchstaben standen im Altgriechischen jedenfalls noch nicht für Frikative. Die sind erst später zu Frikativen geworden. Ursprünglich standen die einfach nur für die stimmlosen, behauchten Plosive P, T und K. Das können wir unter anderem mit Hilfe von Lehnwörtern nachweisen.
Hier im... Altgriechischen, da gab es dieses Wort hier, Porpyra, das heißt die Purpurschnecke. Und dieses Wort wurde noch vor der Kaiserzeit ins Lateinische entlehnt. Da wurde es dann so hergeschrieben, Purpura. mit einem P.
Wenn dieses Phi, wenn dieser Buchstabe Phi damals wirklich für einen Frikativ, für ein P, gestanden hätte, hätten die Lateiner, die Lateinsprechenden das mit Sicherheit mit einem F, mit einem F wiedergegeben. Das F haben sie ja in der Schrift. Haben sie aber nicht gemacht, sie haben es mit einem P wiedergegeben.
Das ist ziemlich starke Evidenz, dass dieser griechische Buchstabe damals nicht für einen Frikativ, sondern für einen Plosiv stand. Doch genug vom Altgriechischen. Hier noch eine abschließende Bemerkung zu dieser Tabelle. Das ist nicht so zu verstehen, dass das Indogermanische die erste Sprache war und dann daraus das Altgriechische erwachsen ist, aus dem Altgriechischen das Lateinische und aus dem Lateinischen das Germanische.
Ne, so ist es nicht. Es ist so, dass das Indogermanische eine gemeinsame Vorläufersprache dieser drei Sprachen und auch der ganzen anderen, über die wir vorher gesprochen haben, ist. Also diese ganzen indogermanischen Sprachen hier, Altgriechisch, Latein und Germanisch, das sind eher sowas wie Geschwister und die haben eben das Indogermanische als gemeinsame Elternsprache. So, mit Hilfe unseres neu gewonnenen Wissens können wir uns nun selber auf die Suche begeben und nach Entsprechungen in den verschiedensten indogermanischen Sprachen suchen. Damit das Video auch ja nicht zu kurz ist, hier noch ein paar meiner persönlichen Leckerbissen.
Hier seht ihr mal ein rekonstruiertes indogermanisches Wort. Quad. Das heißt einfach nur was.
Zum Lateinischen wurden die Konsonanten hier überhaupt nicht verschoben. Qu blieb Qu und D blieb auch D. Im Lateinischen erhalten wir somit Quad.
In den germanischen Sprachen wurde aus dem Qu ein Chur und aus dem D ein T. Im Altenglischen zum Beispiel heißt es dann nämlich Chwet. Im Althochdeutschen heißt es Hwas.
Dieses S am Ende, das geht auch auf ein germanisches T zurück, das im Rahmen der zweiten Lautverschiebung zu S wurde. Im modernen Englisch haben wir dann What. Jetzt wissen wir auch, woher diese WH-Schreibung eigentlich herkommt, diese W-H-Schreibung. Die spiegelt nämlich noch diese alte Hwe-Sprechweise wieder. Diese neue Schreibweise, die entstand im Mittelenglischen.
Die Schreiber damals dachten nämlich, dass das W einfach wichtiger ist als das. bei der Aussprache, deswegen haben sie es einfach an die erste Stelle gesetzt. In einigen Dialekten des Englischen wird dieses immer noch gesprochen.
Die sagen dann nicht sondern oder anstatt also mit WH, mit WH die sagen dann oder auch statt Im Neuhochdeutschen haben wir dieses Chue überhaupt nicht mehr, weder in der Schreibung noch in der Aussprache. Da heißt es einfach nur noch Was. So, hier haben wir noch eine weitere indogermanische Wurzel, Per.
Das heißt sowas wie das hinausführend Über oder auch Vor, Davor. Da wurde dann im Lateinischen zum Beispiel Pro draus. Pro heißt zum Beispiel Für oder Vor. Primus ist der Erste. Ist ja logisch, der Erste ist nun mal der, der vor allen anderen steht.
Und Prinkeps, der Erste, der Vornehmste oder auch Anführer oder Herrscher, das ist eine Zusammensetzung aus Primus und dem Verb Capere, das heißt sowas wie nehmen. Also der Prinkeps ist eigentlich nur der, der die erste Stelle einnimmt. Das ist dann übers Französische auch ins Deutsche entlehnt worden, das ist nämlich der Prinz.
So, schauen wir mal, was in den germanischen Sprachen draus wurde. Wir wissen ja, p wurde zu f. Wir haben da zum Beispiel im Althochdeutschen froh.
Froh ist der Herr. Das bezieht sich wirklich nur auf männliche Personen mit hohem sozialen Ansehen. Froh, dieses Wort, haben wir nicht mehr, aber das gibt es zum Beispiel noch im Frohen Leichnam.
Frohen Leichnam heißt eigentlich auch nur der Leichnam des Herrn. Dann gibt es zu diesem Froh noch die weibliche Entsprechung, das ist die Frohwar. Frohwar bezieht sich auch nur auf adelige Personen, auf Personen mit wirklich sehr hohem sozialen Ansehen. Das neutrale Wort für eine erwachsene Person weiblichen Geschlechts, das war damals das Weeb. Das was heute bei uns abwertend ist, Weib, war damals neutral und das was bei uns heute neutral ist, die Frau, das hat sich damals nur auf...
Adelige Frauen bezogen, im Mittlerdeutschen Froh, das bezieht sich immer auf adelige Frauen, das ist am besten immer mit Herren oder Dame zu übersetzen. Und so kann man sich das eben vorstellen, Froh und Froh war wieder vor, die sind eben adelig, die stehen von der Rangordnung her vor allen anderen. So, was haben wir noch?
Althochdeutsch. Furi. Furi heißt vor.
Da kommt übrigens auch unser neuhochdeutsches Für her. Was auch spannend ist, Furi, das konnte damals gesteigert werden. Der Superlativ von Furi ist Furisto. Das ist dann einfach der Vorderste.
Aus diesem Furisto, der Vorderste, wurde später dann unser First. Und genauso ist auch das englische Wort für den... ersten entstanden.
First, das ist einfach auch nur eine alte Superlativbildung zu einem Wort, das vor heißt. First ist also einfach nur der vorderste, der als erster ins Ziel gelangt, ist nun mal der vorderste. Jetzt machen wir es auch einmal genau andersrum. Wir nehmen mal das Wort mit der Grundbedeutung tragen aus drei verschiedenen indogermanischen Sprachen. Wir haben hier also Lateinisch ferre, Altgriechisch Peren und Althochdeutsch Beran.
Dieses lateinische Ferre haben wir als Lehnwort zum Beispiel in Transferieren, also etwas übertragen. Das altgriechische Peren, das haben wir zum Beispiel in der Metapher enthalten. Die Metapher, das heißt eigentlich auch nur das Weg und Irgendwann das Hintragen. Auch im Namen Christopher haben wir das.
Christopher ist eigentlich auch nur jemand, der Christen oder Christus durch die... Im Altgriechischen ist es dann noch Christophorus. Doch zurück zur Rekonstruktion.
Wenn wir im Lateinischen ein F haben, im Altgriechischen ein P und im Germanischen hier im Althochdeutschen ein B, dann können wir mit ziemlich großer Sicherheit davon ausgehen, dass es im Indogermanischen ein behauchtes B im Anlaut hatte. Die indogermanische Wurzel mit der Grundbedeutung tragen hieß demnach wahrscheinlich bear. Im Englischen haben wir das noch ziemlich gut ersichtlich. To bear kann ja auch unter anderem tragen oder ertragen heißen.
Im Neuhochdeutschen, da ist das nicht mehr ganz so gut zu erkennen. Da haben wir es auch nicht mehr als Simplex, nicht mehr als einfaches Verb. Da haben wir es nur noch mit Präfixen vorne dran gepackt. Zum Beispiel ge...
Das heißt eigentlich einfach auch nur sowas wie zu Ende tragen. Wenn ein Kind geboren wurde, dann heißt das eigentlich einfach nur, dass es von der Mutter zu Ende getragen wurde. Oder auch entbehren.
Das heißt eigentlich einfach nur etwas nicht tragen und daher nicht haben. Oder auch das Suffix bar. Das ist eigentlich nur das deutsche Pendant zum lateinischen fervi, zum Beispiel in Luki. ver-lichttragend.
Wenn ich zum Beispiel sage fruchtbar, heißt das fruchttragend oder auch belastbar. Das kann man sich in etwa so herleiten, lasttragend im Sinne von last-ertragend, also aushaltend. Also was eine Last aushält, kann folglich auch belastet werden.
So, jetzt noch eine einzige indogermanische Wurzel, dann war es das für heute und zwar indogermanisch Ba, das heißt sprechen. Von dieser Wurzel stammen zum Beispiel das deutsche Wort Ban. Das Wort Prophet kommt auch daher. Er kommt erstmal übers Griechische.
Hier der zweite Teil, Phe, da haben wir es. Im Griechischen wurde B erstmal zu P und dann erst später nach der klassischen Zeit zu F. Der Prophet hier, Pro, Vor und Phe, der muss mit sagen. Also der Prophet ist wahrscheinlich der, der etwas vorher sagt. Dann das englische FATE.
Das F deutet darauf hin, dass das wahrscheinlich aus dem Lateinischen kommt. Denn B wurde im Unlott dazu F im Lateinischen. Und es kommt in der Tat aus dem Lateinischen.
Fari for fatus sum heißt sprechen. Das Partiziperfekt ist also fatus oder im Neutrum fatum. Fatum ist das Gesagte.
Das Gesprochene, wohl das von den Göttern Gesprochene, ein unausweichlicher Schicksalsspruch, an den man sich als kleiner, sterblicher Gefälligs zu halten hat. Und noch ein Wort, das auf dieses lateinische Fari zurückgeht, im englischen Infant, da ist es ein Lehnwort, ansonsten haben wir das im Französischen, da ist es eben aus dem Lateinischen ererbt. Infant oder Enfant ist das Kind.
Das ist einfach aus der Partizip Präsensform entstanden. Fanz heißt sprechend. Dann haben wir nach vorne dran das lateinische Negationspräfix in-, also infans-oder infantis im Genitiv.
Das ist einfach nur das Nichtsprechende. Und somit schließt sich der Kreis. Das Phonem, das geht auch auf diese Wurzel zurück, genauso wie das Phon, das Tele, Phon auch, Fern, Sprech.
Das hat ja alles was mit Lauten zu tun, die wir beim Sprechen produzieren. Auch wenn sich die hervorgestellten lautlichen Entwicklungen nicht auf jedes Wort anwenden lassen, so kann sich das Wissen um diese im Fremdsprachenerwerb als durchaus hilfreich erweisen. Oder auch in bereits erlernten Sprachen für die ein oder andere aufschlussreiche Erkenntnis sorgen. Somit endet nun auch dieses Video.
Vielen Dank fürs Zusehen und bis zum nächsten Mal. Tschüss!