Kunststoffe und ihre Entstehungsreaktionen

Mar 10, 2025

Kunststoffe und ihre Entstehungsreaktionen

Überblick

  • Kunststoffarten können nach ihrem Vernetzungsgrad oder nach ihren Entstehungsreaktionen eingeteilt werden.
  • Entstehungsreaktionen:
    • Polymerisation
    • Polykondensation
    • Polyaddition

Polymerisation

  • Definition: Bildung großer, langkettiger Moleküle (Polymere) aus kleinen, gleichen Molekülen (Monomere) durch Kettenreaktionen.
  • Voraussetzung: Ungesättigte Monomere mit Kohlenstoffdoppelbindung.
  • Verfahren:
    • Ionische Polymerisation: Verwendung eines Ions (z.B. Wasserstoffion) zur Aufspaltung der Doppelbindung, Kettenwachstum, Kettenabbruch durch gegensätzlich geladenes Ion.
    • Radikalische Polymerisation: zusätzlicher Schritt vor Kettenstart, Radikalbildner wird durch Licht oder Erwärmung in Radikale gespalten.

Polykondensation

  • Produkte: Polykondensate.
  • Eigenschaften: Monomere mit mindestens zwei funktionellen Gruppen reagieren unter Abspaltung eines Nebenprodukts (z.B. Wasser) zu Polymeren.
  • Beispiel: Polyamidherstellung aus Glycin und Alanin, Bildung von Wasser als Nebenprodukt.
  • Reaktionsbedingungen: Exakte Abstimmung der Monomermengen, Abführung von Nebenprodukten.

Polyaddition

  • Produkte: Polyadukte (z.B. Polyurethane, Epoxidharze).
  • Verlauf: Mehrstufig, Monomere reagieren an beiden Enden zu kurzen Molekülketten, die weiter reagieren.
  • Unterschied zur Polykondensation: Keine Abspaltung von Nebenprodukten.
  • Beispiel: Herstellung von Polyurethanen aus Dialkohol und Isocyanat, Katalysatoren als Starter.

Zusammenfassung

  • Polymerisation: Einstufige Kettenreaktion, keine Nebenprodukte.
  • Polykondensation: Mehrstufig, Nebenprodukte werden abgeführt.
  • Polyaddition: Mehrstufig wie Polykondensation, jedoch ohne Nebenprodukte.