Moin zusammen, ihr seid grad bestimmt voll im Rechnungswesen unterwegs und überall, egal ob bei den Kontenarten der Finanzbuchhaltung, der G&V oder anderen Bereichen des Rechnungswesens, trefft ihr auf die Buchungssätze. Ihr merkt schon, dass diese ziemlich wichtig sind. Und in diesem Video werden wir uns genau zu diesen Buchungssätzen ein paar Beispiele angucken, also Sicherheitsbügel runterklappen, gut facetilen und bitte die Augen nicht vor Angst zukneifen. Ab geht die Luzi!
Bestimmt habt ihr euch schon die ersten Videos zu unserer Rechnungswesen-Reihe angeschaut. Ihr wisst also, dass wir die Buchungssätze zum Erfassen von Geschäftsfällen brauchen. Denn in einem Unternehmen müssen alle betrieblichen Handlungen dokumentiert werden. Und genau das machen wir mit den Buchungssätzen auf die entsprechenden Konten.
Bevor wir uns ein paar Beispiele angucken, ist es wichtig, den richtigen Ablauf zu kennen. Um erfolgreich zu buchen, ist es gut, einen kleinen Ablaufplan zu haben. An diesen vier Fragen könnt ihr euch dabei orientieren. Wenn ihr den Geschäftsfall vor euch habt, checkt ihr zunächst, welche Konten dabei berührt werden.
Ihr überlegt dann, ob es sich dabei um Aktiv- und oder Passivkonten handelt. Als drittes checkt ihr, ob es sich bei dem Geschäftsfall um eine Mehrung oder eine Minderung handelt. Und mit den gesammelten Informationen solltet ihr dann wissen, wie Soll- und Habenseite zu buchen sind. Wenn es dabei Probleme gibt, schaut euch die ersten Videos zum Rechnungswesen an. In denen wird auch der Aufbau der Konten sowie wann auf welcher Seite zu buchen ist erklärt.
Nun zum Ausrufezeichen. Nie die Regel Soll an Haben vergessen. Wenn ihr den Buchungssatz aufschreibt, wird zuerst das Konto der Soll-Seite genannt und dann das Konto mit der Haben-Buchung.
Aber Schluss mit Gelaber und ab an die Beispiele. Beginnen wir mit einem einfachen Beispiel. Ein Kunde begleicht eine Rechnung durch Banküberweisung über 15.000 Euro.
Wir fragen uns als erstes, welche Konten dabei angesprochen werden. Offensichtlich das Konto Bank. Und wenn wir etwas verkauft haben, ohne dafür direkte Bezahlung, dann haben wir eine Forderung aus Lieferung und Leistung. Das zweite Konto ist damit auch gefunden. Nun stellen wir fest, dass beides Aktivkonten sind.
Aktivkonten deshalb, weil diese auf der Aktivseite der Bilanz stehen. Sie zeigen auf, wo das Geld drinsteckt und Passivkonten, wo es herkommt. Als drittes müssen wir überprüfen, ob Mehrung oder Minderung. Unser Kunde begleicht eine ausstehende Rechnung, wir halten endlich das Geld für unsere Ware.
Das Konto Bank nimmt zu. Und da er die Rechnung bezahlt, nimmt unsere Forderung ab. Damit sind wir dann auch beim letzten Punkt im Ablaufplan angelangt.
Nun müssen wir auf der richtigen Seite bohren. Hier hilft es zu wissen, dass Aktivkonten auf der Sollseite zunehmen. Wenn ihr unsere letzten Videos geschaut habt, wisst ihr das natürlich.
Das Konto Bank nimmt also auf der Sollseite um 15.000 zu. Und unsere Forderungen sinken um 15.000 Euro. Abnahmen werden bei Aktivkonten auf der Haben-Seite gebucht. Beim Aufstellen des Buchungssatzes an die Regel Soll an Haben denken. Im Soll haben wir das Konto Bank und im Haben die Forderung.
Der Buchungssatz heißt demnach Bank an Forderungen. In diesem Beispiel wurden nur zwei Konten berührt. Es handelt sich dabei um einen einfachen Buchungssatz.
Ihr denkt euch jetzt bestimmt, logger easy. Das ist schon mal gut, aber deshalb war das ja auch nur ein einfacher Buchungssatz. Wir gehen mal einen Schritt weiter.
Bei dem Buchungssatz, Kauf eines PKWs im Wert von 60.000 Euro durch 20.000 Euro Banküberweisung und Restbetrag auf Ziel. Das scheint der Benz für den Chef zu sein. Dabei werden hier nicht nur zwei Konten angesprochen. Das erste Konto ist durch den Kauf des Firmenwagens das Konto Fuhrpark. Dazu das Konto Bank und weil wir den Rest nicht gleich zahlen, haben wir Verbindlichkeiten bei dem Verkäufer.
Damit ist das Verbindlichkeitskonto das dritte im Bunde. Weiter zu Step 2. Fuhrpark und Bank sind Aktivkonten. Das Konto Verbindlichkeiten jedoch gehört zu den Passivkonten. Durch den Kauf des PKWs steigt der Bestand des Fuhrparks.
Unser Bankkonto nimmt ab und die Verbindlichkeiten, also unsere Schulden beim netten Mercedes-Händler, steigen. Fangen wir mit den Aktivkonten an. Der Fuhrpark steigt auf der Sollseite um 60.000 an.
Das Konto Bank sinkt um 20.000 Euro. Hier werden die 20.000 also auf der Haben-Seite gebucht. Jetzt zum Verbindlichkeitskonto.
Da es sich um ein Passivkonto handelt und diese bekanntlich im Haben steigen, buchen wir die 40.000 Euro, die wir noch abbezahlen müssen, auf der Haben-Seite des Kontos. Und dann haben wir den Geschäftsfall ordentlich gebucht und können den Buchungssatz aufstellen. Sondern Haben nicht vergessen und dann könnt ihr euch an den Konten orientieren. Tschüss. Im Soll stehen die 60.000, die unser Benz wert ist.
Und im Haben stehen die 20.000 und 40.000. Auf den Konten, die dafür belastet wurden. Somit lautet der Buchungssatz Fuhrpark an Bank und Verbindlichkeiten. Das war hoffentlich herausfordernder für euch. Zum Üben kommt jetzt ein Buchungssatz, den ihr selber aufstellt.
Hier seht ihr den Geschäftsfall. Guckt ihn euch an, denkt an die vier Fragezeichen, also Ablaufplan und dann an das Ausrufezeichen beim Aufstellen des Buchungssatzes. Also erst die Konten richtig buchen und dann den Buchungssatz aufstellen.
Seid ihr bereit? Dann jetzt auf Pause drücken. Ihr solltet jetzt also den Bohrungssatz aufgeschrieben haben oder ihn zumindest im Kopf haben. Dann lasst uns mal vergleichen.
Wir haben hier die Kontenverbindlichkeiten Kasse und Bank. Verbindlichkeiten sind ein Passivkonto Kasse und Bank aktiv. Unsere Verbindlichkeiten und auch Kassen sowie Bankbestände nehmen ab. Jetzt kommt der spannende Teil, ob ihr auch auf die richtigen Seiten gebucht habt.
Als Passivkonto nehmen die Verbindlichkeiten auf der Soll-Seite um 10.000 ab. Das Konto Kasse nimmt auf der Haben-Seite ab, genau wie das Bankkonto, denn es handelt ja um Aktivkonten. Damit lautet der Buchungssatz Verbindlichkeiten an Kasse und Bank. Und wie schauts aus? Habt ihr's richtig?
Super! Habt ihr gut gemacht! Daumen links! Und ich hoffe euch hat das Video gefallen!
Wenn ihr genug vom Rechnungswesen habt, guckt euch doch mal das Video zu Was ist eine Marke an? Bei Marketing werdet ihr so schnell keine Buchungssätze finden. Davor lasst aber einen Daumen nach oben da und abonniert uns um nichts mehr zu verpassen! Bis zum nächsten Mal, macht's gut und bis dann! Ciao!