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Der Expressionismus in der Literatur

May 26, 2025

Expressionismus in der Literatur

Einleitung

  • Der Expressionismus als literarische Strömung: ca. 1910-1925
  • Entwickelte sich im deutschen Kaiserreich unter Kaiser Wilhelm I.
  • Reaktion auf den Wilhelminismus (Gehorsam, Nationalismus)

Hauptmerkmale

  • Revolte gegen die wilhelminische Gesellschaft

    • Einsatz von schockierenden Mitteln
    • Ästhetik des Hässlichen
    • Rebellion der Jugend gegen elterliche Generationen
    • Darstellung von Randexistenzen (z.B. Wahnsinnige, Prostituierte)
  • Großstadtthemen

    • Anonymität und Orientierungslosigkeit des Großstadtmenschen
    • Überforderung durch Reizüberflutung
    • Dämonisierung der Großstadt (z.B. in Georg Heims „Der Gott der Stadt“)
    • Faszination von Vitalität und Rausch der Großstadt
  • Technischer Fortschritt und Industrialisierung

    • Hektisches Leben durch technische Entwicklungen (z.B. Straßenbahn)
    • Mensch als kleines Rädchen in Fabriken
    • Thematisierung von Individualisierung und Verdinglichung

Philosophie und Einflüsse

  • Sinn- und Existenzkrise

    • Einfluss von Friedrich Nietzsche: „Gott ist tot“
    • Einfluss von Sigmund Freud: „Ich ist nicht mehr Herr im eigenen Haus“
    • Darstellung des Ich-Zerfalls
  • Alternativen und Ideale

    • Gegenbewegung mit dem Ideal eines neuen Menschen (Oh Mensch Expressionismus)

Erster Weltkrieg

  • Anfangs Begeisterung wegen Ausbruch aus dem Alltag
  • Später Desillusionierung und Kriegskritik (z.B. Georg Trakls „Grodek“)

Abgrenzung zum Naturalismus

  • Nicht Abbilden der äußeren Wirklichkeit, sondern Ausdruck inneren Erlebens
  • Begriff „Expressionismus“ von lateinisch „expressio“ (Ausdruck)

Stilmittel

  • In der Literatur
    • Große Intensität der Sprache
    • Ellipsen, Ausrufe, überzeichnende Bildsprache
    • Reihungsstil in der Lyrik: unverbundene Sinneseindrücke

Zusammenfassung

  • Expressionismus: ca. 1910-1925
  • Revolte gegen erstarrte Gesellschaft
  • Thematisierung von Sinn- und Existenzkrisen
  • Ausdruck in Großstadt- und Kriegsgedichten
  • Intensive und überzeichnende Sprachmittel