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Der Expressionismus in der Literatur

als man die Brust aufbrach war die Speiseröhre so löchrig ein Satz aus dem neuesten Hollywood Schocker nein sondern ein ziemlich typisches Zitat für den Expressionismus was es mit dieser Epoche auf sich hat erfährst du in diesem [Musik] Video die literarische Strömung des expression fällt in die Zeit von 1910 bis 1925 er entwickelte sich im deutschen Kaiserreich in der Regierungszeit von Kaiser Wilhelm I im sogenannten Wilhelminismus die wilhelminische Gesellschaft und Politik war von patriarchalen konservativen Werten wie z.B Gehorsam und Nationalismus geprägt das sahen die jungen Expressionisten kritisch und begehrten deshalb gegen die wilhelminische Gesellschaft auf sie legten es unter anderem darauf an sie zu schocken und zwar mit verschiedenen Mitteln durch eine Ästhetik des hässlichen durch die Schilderung der Rebellion junger Menschen gegen die elterngenerationen oder auch indem sie randexistenzen wie wahnsinnige oder Prostituierte darstellten die Expressionisten reagierten aber auch auf die zunehmende verstätterung die Städte wurden in dieser Zeit nämlich immer größer insbesondere Berlin das Zentrum des Expressionismus die Autoren stellten den Großstadtmenschen in seiner Anonymität und Orientierungslosigkeit da und verdeutlichten die großstädtische Reizüberflutung immer wieder dämonisierten sie die Großstadt auch so z.B Georg Heims Gedicht der Gott der Stadt interessanterweise waren manche Autoren von der Großstadt als Ort der Vitalität oder des Rausches auch begeistert technische Entwicklungen beispielsweise die Straßenbahn machten das Leben zuudem hektischer in der Hochindustrialisierung wurde der Mensch immer mehr zu einem kleinen Rädchen in den Produktions Prozessen großer Fabriken die Expressionisten verarbeiteten diese Entwicklung in Texten die die tindividualisierung und Verdinglichung des Menschen zeigen viele Schriftsteller gestalteten auch im allgemeineren Sinne eine Sinn bzw Existenzkrise in ihren Werken das philosophische Vorbild dafür war Friedrich Nietzsche sein Kernsatz gott ist tot traf genau das Lebensgefühl keinen Halt mehr im metaphysischen zu haben und Siegmund Freuds Auffassung das ich sei nicht mehr Herr im eigenen Haus entsprach dem Eindruck vieler Expressionisten dass das ich keine Einheit mehr ist sie gestalteten daher häufig das Motiv des ichzerfalls die Darstellung der ich und Sinnkrise macht einen großen Teil der expressionistischen Literatur aus aber manche Dichter setzten dem auch das Ideal eines neuen Menschen entgegen diese Seite der Strömung nennt man oh Mensch Expressionismus eine besondere Rolle spielte der 1914 Beginn in der Erste Weltkrieg erstmal waren viele Expressionisten davon begeistert weil sie dachten nun endlich aus dem langweiligen Alltag ausbrechen zu können und die Möglichkeit eines Neuanfangs sahen doch die Grausamkeit des Krieges ließ die Begeisterung bald in kriegskritik umschlagen die insbesondere in gedichtenausdruck fand wie beispielsweise in Georg trackels grodck der Expressionismus grenzte sich übrigens unter anderem vom Naturalismus ab ziel war es nicht mehr die äußere Wirklichkeit abzubilden sondern das innere Erleben zum Ausdruck zu bringen nicht ohne Grund stammt der Begriff Expressionismus von dem lateinischen expressio ab was Ausdruck bedeutet der Begriff wurde übrigens zuerst für die Malerei verwendet und erst später für die Literatur mit berlinbildern wie diesem hier konnten die expressionistischen Maler wenig anfangen es wurde eher so gemalt die Expressionisten arbeiteten also lieber mit Überzeichnungen Verzerrungen und besonderen Farbgebungen die Schriftsteller setzten in der Sprache ebenfalls auf große Intensität beliebt waren Ellipsen Ausrufe und eine neuartige zum Teil überzeichnende Bildsprache charakteristisch ist in der Lyrik außerdem der reihungsstil mit dem einzelne Sinneseindrücke unverbunden nebeneinander gesetzt werden als Ausdruck der nicht mehr überschaubaren Wirklichkeit so jetzt noch mal zusammengefasst der literarische Expressionismus dauerte etwa von 1910 bis 1925 die Expressionisten revoltierten mit ihrer Literatur gegen die erstarrte wilhelminische Gesellschaft viele expressionistische Werke waren vom Gefühl einer Sinn bzw Existenzkrise geprägt zum Ausdruck kamen diese unteranderem in den zahlreichen großstadt- und kriegsgedichten dieser Zeit die expressionistische Sprache ist von großer Intensität